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Russland bestimmt auch weiterhin unsere Schlagzeilen. Westliche Medien vertreten dabei westliche Sichtweisen und berichten über die negativen Auswirkungen, mit denen wir auf gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene aufgrund der Russland-Politik zu kämpfen haben.
Unterschiedliche Sichtweisen und vielfältige Erfahrungswerte gehören aber auch zu unserem Alltag. Daher wagen wir den Perspektivwechsel. Wir blicken nicht auf Russland, sondern „von Innen nach Außen“.
Globale Veränderungen der Wirtschaft – auch in Russland
Auch in Russland verändert sich die Wirtschaft: Sanktionen, der Verlust vom Export- und Importgeschäft und massive Preissteigerungen fordern Veränderungen. Es werden neue Zielmärkte gesucht. Dabei rücken insbesondere Länder im asiatischen Raum, darunter vor allem Indien und China, in den Fokus und werden immer attraktiver.
Aber auch viele Fachkräfte orientieren sich neu. In einer ersten Welle sind zehntausende IT-Kräfte nach Zypern, Georgien oder in die Türkei abgewandert und stellen damit die russische Technologiebranche vor gewaltige Herausforderungen. Dieser „brain drain“ schadet nicht nur der russischen IT-Branche sondern wird in Kürze auch das produzierende Gewerbe, den Dienstleistungsbereich und den Finanzsektor beeinträchtigen.
Die „Abwarten und nicht auffallen“-Strategie
Viele internationale Unternehmen mit Aktivitäten in Russland standen mit Beginn des Krieges vor der Frage ihre Geschäfte im Land kurzfristig zu stoppen oder sich zumindest weitgehend aus dem Land zurückzuziehen. Ein „Weiter so“ war für viele Betriebe aufgrund der neuen Situation undenkbar.
Ein genauerer Blick in die internationale Unternehmenslandschaft zeigt allerdings, dass die Ausgangsposition der Akteure und ihr daraus resultierendes Verhalten nicht ganz so eindeutig ist. Unternehmen mit einem geringen Russlandgeschäft und einer minimalen Investitionsquote in Russland taten sich natürlich leicht das Land zügig verlassen. Eine erhebliche Zahl deutscher Unternehmen hatte allerdings eine durchaus nennenswerte Russland Präsenz und tat sich dementsprechend schwer den Markt fallen zu lassen. Die Erfahrung der letzten Monate zeigte dementsprechend, dass Mittelwege wie ein „Management buy out“ oder ein Teilrückzug von ausgewählten Unternehmensteilen gefragt waren.
Nicht alle internationalen Aktivitäten am russischen Markt werden unwiderruflich abgebrochen. Eine Rückkehr ins Land ist für viele Unternehmen nicht völlig ausgeschlossen.
Für viele wird sich erst in den kommenden Wochen und Monaten entscheiden, wie die künftige Strategie gestaltet wird. Hier spielen die weiteren Entwicklungen in Russland selbst, aber auch die entstehenden Alternativen mit neuen bzw. weiteren Märkten, eine entscheidende Rolle.
Blick in die Zukunft: Wirtschaftliche Chance oder Risiko?
Um keine voreiligen Entscheidungen zu treffen und ein Unternehmen damit einem hohen Risiko auszusetzen, ist ein nüchterner Blick auf die aktuelle Situation genauso wichtig wie ein Blick in die Zukunft. Mit welchen Konsequenzen werden europäische/deutsche Unternehmen künftig in Russland rechnen müssen? Welche alternativen Märkte treten in den Vorschein und scheinen besonders attraktiv zu werden? Vor welchen Entscheidungen stehen Unternehmer:innen heute, aber auch in einigen Monaten?
Mit unserer Veranstaltungsreihe „Russland: Auswirkungen global“ wagen wir den Perspektivwechsel: Unser Experte Christian Altmann, ehem. Geschäftsführer AHK Russland, St. Petersburg, Russland und Geschäftsführer der Lufthansa AG an mehreren Standorten in Asien, berichtet aus seiner Wahlheimat St. Petersburg von den aktuellen Entwicklungen und der unternehmerischen Stimmung in Russland. Seine Kontakte in die Wirtschaft ermöglichen uns einen realistischen, transparenten Einblick und zeigen, wie unterschiedlich die Unternehmen vor Ort mit der Situation umgehen.
Ein offener Austausch der Teilnehmer untereinander bietet die Möglichkeit voneinander zu lernen, weitere Perspektiven kennenzulernen und Input für die eigenen Geschäftsaktivitäten mitzunehmen. Wie laden Sie herzlich dazu ein, an einer oder der gesamten Veranstaltungsreihe teilzunehmen. Weitere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen, die digital stattfinden werden und für Sie kostenfrei sind, finden Sie hier.
Fact Sheet zur aktuellen Situation in Russland
Fachkräfteabwanderung nach Georgien, der Auftritt neuer Sourcing– und Vertriebskräfte aus der Türkei und Kasachstan, eine dünne Datenlage und ein ungewisser Blick in die Zukunft der eigenen Supply Chain – das ist nur ein Teil der Auswirkungen und Herausforderungen, mit denen Unternehmen aktuell zu kämpfen haben.
Am 31. August 2022 hat die erste von drei Veranstaltungen zum Thema Russland: Auswirkungen global stattgefunden. Gemeinsam mit Unternehmer:innen haben wir über die aktuelle Situation in Russland und über die eigenen Erfahrungen aus der Praxis gesprochen. Vielen Dank an alle Teilnehmer:innen für den interessanten Austausch!
Wenn Sie nicht dabei sein konnten und trotzdem an den aktuellen Zahlen und Daten interessiert sind, stellen wir Ihnen gern ein Fact Sheet zur Verfügung. Schreiben Sie uns dafür eine Nachricht: [email protected]
Anmeldung zur Veranstaltungsreihe
Unsere Veranstaltungsreihe findet digital statt und ist für Sie kostenfrei. Nutzen Sie das Anmeldeformular, um sich zu einer oder direkt zu allen Veranstaltungen anzumelden.
Die Zusendung des Zugangslinks findet kurz vor der jeweiligen Veranstaltung statt. Bei Fragen vorab wenden Sie sich gern an unser Team: [email protected]
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